Attania

 

Die Nixe am Biggesee

 

 

Da ruht sie nun auf dem Felsvorsprung,

und blinzelt mit einem Auge auf den See,

dessen Wasserspiegel

sich derzeit über 10 m unter

ihrem Liegeplatz

befindet.

 

Von Kopf bis Schwanzflosse

misst sie 9 m

 und ist damit sogar recht gut

vom über 300 m entfernten

gegenüberliegenden Ufer

auszumachen.

 

Näher

kommt man ihr 

mit dem Boot oder der

Biggessee-Personenschiffahrt

http.//www.biggesee.de ,

die vom Frühjahr bis in den Spätherbst

fahrplanmäßig mit den beiden Schiffen

bei jeder Rundfahrt 2 mal

an ihr vorbeifährt,

denn

das Betreten der Naturschutzinsel,

auf der sie liegt,

ist nicht gestattet.

 

 

Der Natur

und sich selbst überlassen

werden wir deshalb in Zukunft

ihre Veränderungen durch Bewuchs

der bis auf das Gesicht

rauen Oberfläche.

 aus der gebotenen Distanz

beobachten.

 

 

 

... aber beginnen wir von vorn...

 

Im Frühjahr des Jahres 2011

hatte die Touristikerin Ursula Staude die Idee,

den Biggesee durch ein neues Wahrzeichen in Form einer überdimensionalen Nixe

attraktiver zu gestalten.

 

Da der Gedanke sowohl im Olper Kreishaus als auch im Rathaus der Stadt Attendorn, auf deren

Gebiet die für dieses Vorhaben angedachte Gilberg-Insel im Biggesee liegt, spontane Zustimmung

fand, wurde bereits im Juni nach Findung eines Sponsors dessen Umsetzung beschlossen.

 

Weil aber der Wasserstand des Biggesees im vergangenen Sommer um mehr als 13 m unterhalb

der Vollstauhöhe und damit rund 20 m tiefer als die Felsstufe lag, auf der die Nixe ihren Platz

finden sollte, war an eine kurzfristige Verwirklichung nicht zu denken.

 

Um jedoch nach Ende des Winters und bis dahin erhofftem Höchstwasserstand frühzeitig mit

Transport und Aufbau auf der Insel beginnen zu können, erhielt ich im Herbst den Auftrag

zur Schaffung einer 8 m langen Seejungfrau,.

 

 

Dank der milden Witterung konnte ich die nahezu 10 t schwere Skulptur noch bis zum

Jahreswechsel aus 39 miteinander verzahnten ca. 220-250 kg-Stücken transportfertig erstellen,

da für das „Auf-den-Felsen-heben“ ein Minikran mit einer Tragfähigkeit von 250 kg zum

Einsatz kommen sollte.

 

Der strenge  Frost im Februar mit einer geschlossenen Eisdecke auf dem See bis in den März

hinein und weitere Frostnächte machten jedoch die Planungen zunichte.

 

Nach Beginn der fahrplanmäßigen Personenschiffahrt auf dem Biggesee zum 1.April 2012 gelangte

ich zur Vorbereitung der Aufbaufläche mit dem Passagierschiff erstmals wieder auf die Insel.

 

Der derzeitige Wasserstand und die damit verbundenen Gegebenheiten machten

den vorgesehenen Einsatz des Minikrans unmöglich,

das Heranschaffen von großem Schwimm- und Hebegerät erschien jedoch nicht zuletzt

aus Kostengründen für das Vorhaben unangemessen.

 

  

 

Nach Findung und Ebnung einer geeigneten Geländeschräge entschloss ich mich deshalb

kurzfristig zum Bau einer hölzernen Rutsche aus Bau-Schaltafeln und Balken, auf der die

Skulpturenstücke mittels einer elektrischen Seilwinde auf den Felsen gezogen werden konnten.

 

 

 

Mit dem Greifarm-bestückten Lkw des Bauhofs der Stadt Attendorn und dem

Biggesee-Passagierschiff „Westfalen“ standen nun zudem geeignete Transportmittel zur Verfügung,

 

 

hier im Bild das kleinere Schwesterschiff „ Bigge “

 

mit denen die Teile der Seejungfrau von Finnentrop-Rönkhausen zum Sonderner Hafen und

anschließend im Passagierraum des Schiffes „Westfalen“ zur Insel befördert werden konnten..

.

 

 

 

Nachdem die Teile mehrfach umgeladen schließlich am Ufer der Insel lagen,

glich dieses Puzzle mehr einem Trümmerfeld als einer Seejungfrau.

 

 

Oben auf dem Felsen wurde es enger - unten am Ufer übersichtlicher.

 

 

Wenn das letzte Schiff von der Staumauer zurückkam hieß das::Einpacken !

 

 

Bei häufig starkem Wind während der Arbeitseinsätze auf der Insel gestaltete sich

das Anlanden beim Transfer für die Kapitäne der Passagierschiffe nicht immer ganz einfach.

 

********

 

Zur Unterstützung der logistischen Schwerstarbeit bis an die Grenzen der körperlichen

Belastbarkeit wurden mir für einige Tage jeweils 2 sehr tüchtige Mitarbeiter des Bauhofs

der Stadt Attendorn zur Seite gestellt.

 

 

Obwohl sich unser Aufenthalt lediglich auf einen schmalen Uferstreifen,

der sich um diese Jahreszeit normalerweise mehrere Meter unter Wasser befindet,

und die wenigen Quadratmeter der Felsstufe beschränkte,

 

 

mussten der weitere Aufbau der Schwanzflosse und die Feinarbeiten ,

wegen der Vogelbrut für 4 Monate unterbrochen werden,

weshalb die Fertigstellung erst im Sept.2012 .erfolgte

 

Die letzten 4 Meter der Flosse 

habe ich jedoch oben auf dem Felsen

in einem Stück neu erstellt und verankert,

weil dies weniger riskant erschien,

als das Plazieren der vorgefertigten Teile

auf der in diesem Bereich sehr

schmalen Felskante.

.

 

12. Sept. 2012 - Es ist vollbracht !

 

 

... und damit für mich zum letzten mal:    „Ein Schiff wird kommen ... ! “

 

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Für die tatkräftige Unterstützung aller Beteiligten, ganz besonders bei der Crew der

Biggesee-Personenschifffahrt sowie den Helfern vom Bauhof der Stadt Attendorn möchte ich

mich abschließend herzlich bedanken.

 

Weitere Informationen mit Video

von der Taufe der Nixe Attania erwarten Sie hier:

http://attendorner-geschichten.freymedia.de/2012/05/04/der-biggesee-ist-um-eine-attraktion-reicher-attania/

 

 

Nachtrag

 

 Bewegende Momente am 

Attania-Felsen

 

 

Als Passagier der Biggesee-Personenschiffe werden Sie Zeuge

eines seltsamem Vorgangs am Ufer der Naturschutzinsel.

 

Offenbar hat die

auf dem Felsen ruhenden Nixe Attania

das Geschehen auf dem See ständig im Blick,

denn mit der Vorüberfahrt des Schiffes in Richtung Staumauer

scheint auch sie ihre Position zu verändern

und ihre Schwanzflosse hinunter

zum Wasser zu strecken;

wissen

wir doch seit Kindertagen,

dass sich die Flossen von Meerjungfrauen

an Land schnell verkleinern,

 um schließlich die Gestalt menschlicher Füße

anzunehmen.

 

 

Warum sie sich jedoch zurückbewegt,

wenn ein Schiff vom Staudamm kommend auf sie zusteuert,

bleibt ihr Geheimnis.

 

Erleben Sie es selbst – Sie werden staunen !

 

 

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Der mit dem 2. Lkw-Transport an den Biggesee gelangte Eisbär wurde von Mitarbeitern des

Ruhrverbandes vorübergehend bis Ende Juli vor der Sperrmauer am Leuchtturm „ausgesetzt“ .

 

 

und hat dort hoffentlich nicht vergeblich auf Ihren Besuch gewartet.

 

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